Wer sich mit einer neuen Geschäftsidee selbstständig machen will, steht vor der Aufgabe, die geplanten Investitionen zu finanzieren. Die Finanzierung ist mitunter das größte Problem von Existenzgründern und Jungunternehmern in Deutschland. Eine Finanzierung von Banken zu erhalten ist mit hohem Aufwand verbunden, ein überzeugender Businessplan stellt da nur eine Komponente dar. Eine gute und gründliche Planung ist unverzichtbar, um für die Geschäftsidee einen Kredit zu erhalten.
Der Unternehmergeist ist in Deutschland weiterhin ungebrochen. Allein 2014 wurden über eine halbe Million neue Unternehmen gegründet. 2016 haben sich über 380.000 Existenzgründer in die unternehmerische Selbstständigkeit begeben. Die Neugründungen beleben nicht nur den Wettbewerb des deutschen Markts, sie schaffen auch neue Arbeitsplätze. Auch deshalb hat die Bundesregierung ein Interesse daran junge Unternehmen zu unterstützen. Sie bietet Fördermittel in verschiedenen Formen an. Die kostenlose Förderdatenbank ist umfassend, professionell und stets up-to-date.
Die richtigen Kredite und Darlehen finden
Jungunternehmer begeben sich auf neues, zum Teil völlig unbekanntes Terrain. High-Tech-Gründerfonds, Bürgschaften, Förderdatenbanken – die Auswahl ist groß. Es gilt, bereits im Vorfeld einer Unternehmensgründung genau zu recherchieren, welche Möglichkeiten einer Gründungsfinanzierung grundsätzlich in Frage kommen.
Banken gewähren Existenzgründerdarlehen in der Regel nur, wenn potenzielle Kreditnehmer kreditwürdig sind und einen aussagekräftigen Businessplan vorlegen. Dieser muss eine Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie einen Finanzierungsplan beinhalten. Vor einem Termin bei einer Bank vor Ort sollte man sich gut vorbereiten – auch, um dann auf tiefergehende Fragen zum Geschäftskonzept stimmige Antworten geben zu können. Die selbstbewusste Präsentation der kalkulierten Zahlen ist dabei genauso wichtig, wie die überzeugende Darstellung der Unternehmensidee.
Versierte Unternehmens- oder Gründungsberater helfen, einen solchen Businessplan zu erstellen. Wer auf eigene Faust daran arbeiten will, findet beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hilfreiche Unterstützung in Form von Checklisten, Apps, Übersichten und fundierten Informationen zum Thema Businessplan und mehr.
Online Kredite abschließen
Gründer und junge Unternehmen benötigen nicht immer die ganz große Finanzspritze. Viele Kleinstunternehmen kommen mit einem vierstelligen oder niedrigen fünfstelligen Betrag aus, der ihnen als Anschubfinanzierung oder zur Überbrückung dient. Tipp: Im Kreditvergleich lassen sich die Angebote von Krediten der unterschiedlichen Finanzinstitute und Dienstleister am schnellsten und einfachsten überblicken. Dort sind die monatlichen Raten sowie einige wesentliche Rahmendaten der Kredite auf einen Blick zu sehen.
Durch das Internet haben sich die Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer sowie die Zahl der Anbieter stark vergrößert. Es gibt einen Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Firmenkrediten, die gewährt werden können. Dabei müssen bestehende Unternehmen oder Freiberufler ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen, um die Kredite zu erhalten, wie im Beitrag „Firmenkredit / Unternehmenskredit: Wege zur günstigen Finanzierung“ zu lesen ist.
Alte und neue Finanzierungsformen
Ein klassischer Förderer von Existenzgründern ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die KfW gilt als weltweit größte Förderbank und steht unter der Rechtsaufsicht des Bundesministeriums für Finanzen. Die drittgrößte Bankengruppe Deutschlands bietet gerade Existenzgründern ein breites Spektrum von Förderkrediten, aber auch innovative Finanzierungsformen wie Beteiligungen oder Nachrangkapital an. Allein 2012 hat die KfW mittelständische Unternehmer mit 17 Milliarden Euro gefördert.
Unabhängig von renommierten Kreditgebern haben sich neue Finanzierungsformen wie das Crowdfunding oder Crowdbanking entwickelt. Erst seit 2011 wird der Begriff Crowdfunding benutzt. Die Idee, über internetbasierte “Schwarmfinanzierung“ Projekte oder Produktentwicklungen mit Kapital auszustatten, ist Anfang der 2000er Jahre entstanden. Die Kapitalgeber sind viele Einzelpersonen, die mit – oft sehr geringem – Eigenkapital eine Geschäftsidee oder ein unternehmerisches Vorhaben unterstützen. Viele Startups haben sich inzwischen damit finanzieren können. Das Konzept hat Erfolg. Die Liste der Crowdfunding-Plattformen im Internet ist mittlerweile lang und umfangreich.
Gut abgesichert selbstständig arbeiten
Selbstständige und Freiberufler müssen sich besonders absichern (© pixabay.com / Tumisum)
Wer sich mit seiner Selbstständigkeit oder mit seiner Existenzgründung auf neue berufliche Pfade begibt, muss sich auch sozial neu absichern. Selbstständige und Freiberufler genießen gewisse Vorteile, beispielsweise was die Zeitplanung betrifft. Gleichzeitig tragen sie das unternehmerische Risiko, das existenzbedrohende Folgen haben kann, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Diese Berufsgruppe tut gut daran, sich gegen diese besonderen Risiken individuell abzusichern.
Es gibt keine pauschalen Richtlinien, welche Versicherungen die passenden sind, aber entsprechende Empfehlungen. Die Industrie- und Handelskammer Berlin hat in einem informativen Ratgeber die wichtigsten Versicherungsformen aufgeführt und besprochen. Für Selbstständige ist es ratsam, sich mit den Inhalten zu beschäftigen und für eine Basis-Absicherung zu sorgen.